Torta Mimosa

Samtig-weicher Biskuit getränkt mit Zitronensirup und befüllt mit Crema Diplomatica, bedeckt mit Biskuitwürfeln und bestäubt mit Puderzucker

Als wir damals im März geheiratet haben und anschließend den Frühling in Italien verbracht haben, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Mimosen in voller Pracht blühen gesehen. Dieses wunderbare italienische Tortenrezept lässt mich immer wieder an diese schöne Zeit zurück denken, denn die Torta Mimosa soll die blühenden Mimosen darstellen und wird in Italien passend zum Festa della Donna (Weltfrauentag) am 08. März gebacken, wenn den Frauen kleine Sträußchen Mimosen überreicht werden. Die Torte ist simpel und genial zugleich. Sie schmeckt unglaublich köstlich und ist leicht zu backen, denn sie kommt ohne aufwendiges Stapeln, Glattstreichen und sonstigem Schnick-Schnack aus. Im Grunde darf sie aussehen wie ein Maulwurfshügel, dabei beschränkt sie sich voll und ganz auf das Wesentliche: ein guter Geschmack!


Die Torte ist ausreichend für 12 Personen


Zutaten Biskuit:
9 Eier, Gr. M
250 g Puderzucker
2 Prisen Salz
10 EL heißes Wasser
1 TL Vanille-Extrakt
1 Bio-Zitrone, Abrieb
150 g Weizenmehl, Type 405
150 g Kartoffelmehl, alternativ Speisestärke
1 TL Backpulver
Gelbe Lebensmittelfarbe (optional)

Zutaten Zitronensirup:
1 Bio-Zitrone, Schale
davon 50 ml Zitronensaft
100 ml Wasser
150 g Zucker

Für die Crema Diplomatica:
Zutaten Crema Pasticcera:
8 Eigelb, Gr. M
150 g Zucker
1 Prise Salz
450 ml Vollmilch
150 ml Sahne
1 Vanilleschote
1 Bio-Zitrone, Schale
60 g Speisestärke, z.B. Mondamin
Zutaten Crema Chantilly:
250 g Schlagsahne, kalt
2 Pk. Bourbon-Vanillezucker (= 16 g)
2 TL San-apart, alternativ 2 Pk. Sahnesteif

Für die Dekoration:
Etwas Puderzucker



Zubereitung:
Backzeit: ca. 20 Minuten
Temperatur: 180 °C Ober-/Unterhitze
Backform: Backblech mit hohem Rand, ggf. zusätzlich einen verstellbaren Backrahmen mit hohem Rand verwenden


Für den Biskuit:
Backe den Biskuit am besten einen Tag vorher, dass er vollständig abkühlen und sich setzen kann.

Vorbereitung:
Den Boden des Backblechs mit Backpapier auslegen, den Rand nicht fetten.
Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

1. Wasser aufkochen und bereit stellen. Die 9 Eier sauber trennen. Das Eiweiß vorerst beiseite stellen. Das Eigelb zusammen mit 1 Prise Salz, 125 g Puderzucker (gesiebt), 1 TL Vanille-Extrakt und 4 EL heißem Wasser in eine Schüssel füllen und mit dem Handrührgerät, alternativ in der Küchenmaschine, für etwa 5-8 Minuten hellcremig aufschlagen, bis sich das Volumen fast verdreifacht hat.

2. Das Weizenmehl mit dem Kartoffelmehl und Backpulver gut vermischen, sieben und zusammen mit 6 EL heißem Wasser auf niedriger Stufe kurz unter die aufgeschlagene Eigelbmasse rühren. Der Teig wirkt zunächst ziemlich fest.

3. Eine Zitrone heiß waschen, abtrocknen und mit einer feinen Reibe die Schale abreiben. Die Zitronenzesten mit einem Teigschaber unter den Teig heben.

4. Das Eiweiß in einer separaten Schüssel mit 1 Prise Salz und 125 g Puderzucker (gesiebt) steif schlagen.

5. Das steif geschlagene Eiweiß in 3 Etappen von Hand mit einem Teigschaber unter den Teig heben. Dabei nur so lange wie nötig unterheben, bis alles miteinander verbunden ist. (Optional beim Unterheben einige Tropfen gelbe Lebensmittelfarbe hinzufügen.)

6. Den Biskuitteig gleichmäßig auf dem Backblech, oder in dem Backrahmen verteilen und glatt streichen.

Mein Backblech ist 28,5 x 40,5 cm und hat einen hohen Rand (5 cm)

Im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene für etwa 20 Minuten backen. Vor dem Herausholen eine Stäbchenprobe machen!

Den fertig gebackenen Biskuit aus dem Ofen holen und mit einem Küchentuch abgedeckt auf dem Blech abkühlen lassen, bevor er vorsichtig mit einem Messer vom Rand gelöst und aus der Form herausgestürzt werden kann. Anschließend langsam das Backpapier abziehen und den Teig bis zur Schichtung der Torte luftdicht geschützt ruhen lassen.


Für den Zitronensirup:

Der Sirup lässt sich wunderbar vorbereiten, da er im Kühlschrank sogar mehrere Monate haltbar ist.

Eine Bio-Zitrone heiß waschen und abtrocknen. Die Schale mit einem Sparschäler schälen und beiseite legen. Die Zitrone halbieren, den Saft herauspressen und 50 ml abmessen. Die 50 ml Zitronensaft zusammen mit der Zitronenschale, 100 ml Wasser und 150 g Zucker in einen Topf füllen und aufkochen. Die Hitze reduzieren und unter Rühren für einige Minuten köcheln lassen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Den Topf vom Herd nehmen und den Sirup mit der Zitronenschale darin vollständig abkühlen lassen. Sobald der Sirup abgekühlt ist, durch ein Sieb gießen, um die Zitronenschale aufzufangen. Am besten in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Tipp: Nach Belieben kannst du den Sirup zum Tränken der Torte auch wunderbar mit etwas Limoncello vermischen!




Für die Crema Diplomatica:
Zuerst wird die Crema Pasticcera hergestellt, eine Puddingcreme:
1.
400 ml Milch in einen Topf füllen und 50 ml beiseite stellen. Die Vanilleschote längs halbieren und das Mark herauskratzen. Das Vanillemark zusammen mit der Schote selbst zur Milch in den Topf geben. Eine Bio-Zitrone heiß waschen, abtrocknen und die Zitronenschale mit einem Sparschäler schälen. (Achte darauf, dass du möglichst nur die gelbe Schale und nicht die weiße Schale verwendest, sonst schmeckt die Creme nachher bitter!) Die Zitronenschale ebenfalls in den Topf zur Milch mit der Vanille geben und alles zusammen unter Rühren aufkochen. Sobald die Milch hochsteigt, den Topf vom Herd ziehen und für mindestens 15 Minuten ruhen lassen, dass sich die Aromen der Zitrone und Vanille entfalten können.

2. Die 8 Eigelbe in eine Schüssel füllen und zusammen mit der Prise Salz und 150 g Zucker kurz von Hand glatt rühren. 150 ml Sahne einrühren. 50 ml Milch mit 60 g Speisestärke in einem separaten Gefäß glatt rühren, dass sie klümpchenfrei ist und dann ebenfalls in die Eigelbmasse rühren.

3. Die abgekühlte Milch durch ein Sieb gießen, dass die Vanilleschote und Zitronenschale aufgefangen werden. Anschließend die Milch zurück in den Topf gießen. Die vorbereitete Eigelb-Stärke-Mischung vollständig zur Milch in den Topf gießen und alles zusammen unter ständigem Rühren aufkochen. Achtung, sobald die Masse anfängt zu stocken, musst du ohne Unterbrechung kräftig weiterrühren, dass sich keine Klümpchen bilden. Sobald die Konsistenz von Pudding erreicht ist, die Hitze reduzieren und für etwa 1 Minute weiterrühren. Anschließend vom Herd nehmen und den Pudding in eine Schüssel umfüllen und sofort mit Frischhaltefolie, die direkt auf dem Pudding aufliegt abdecken, damit sich keine Haut bildet. Anschließend bis zur Weiterverarbeitung vollständig abkühlen lassen!

Tipp: Du kannst die Crema Pasticcera bereits einen Tag vorher zubereiten und im Kühlschrank über Nacht stehen lassen. So kannst du sicher sein, dass sie für die Weiterverarbeitung vollständig abgekühlt ist. Falls es doch mal schneller gehen muss, fülle die heiße Puddingmasse nicht in eine Schüssel um, sondern lieber in eine große flache Form und streiche sie darin glatt, bevor du sie ebenfalls vollständig mit Frischhaltefolie abdeckst. So kühlt sie schneller runter und du kannst sie noch am selben Tag weiterverarbeiten!

Crema Pasticcera

Anschließend wird die Crema Chantilly hergestellt, eine gesüßte Schlagsahne:
Die gekühlte Sahne mit 16 g Bourbon-Vanillezucker in eine Schüssel füllen und aufschlagen. Dabei 2 TL San-apart, oder 2 Pk. Sahnesteif einrieseln lassen und so lange aufschlagen, bis die Sahne steif ist.

Zum Schluss wird aus beiden Cremes die Crema Diplomatica hergestellt:
Zunächst den abgekühlten Pudding glatt rühren, das gelingt am besten mit einem Stabmixer, denn durch das Mixen wird er wieder weich und klümpchenfrei. Dann die aufgeschlagene Sahne (Crema Chantilly) mit einem Teigschaber unter die glatte Puddingcreme (Crema Pasticcera) heben. Die Crema Diplomatica kann sofort zum Schichten der Torte verwendet werden, oder bis zur Weiterverarbeitung in den Kühlschrank gestellt werden. Gekühlt wird sie noch etwas fester, bleibt aber weich genug zum Befüllen und Verstreichen.



Für die Schichtung und Fertigstellung der Torte:
Als Erstes die dunkle Backhaut des Biskuits entfernen. Das hat rein optische Gründe, muss daher nicht zwingend gemacht werden. Dazu einfach die Haut mit der Hand, oder mithilfe eines Messers, vorsichtig abziehen. Sie lässt sich bei diesem Biskuit in der Regel ganz leicht ablösen. Dann den rechteckigen Biskuit zurecht schneiden, denn es werden 2 Tortenböden mit jeweils 20 cm Durchmesser benötigt und viele kleine Biskuitwürfel. Am besten mit einem 20 cm Tortenring zwei Böden ausstechen, alternativ eine 20 cm Backform auflegen und am Rand entlang mit einem Messer herausschneiden. Wenn du beides nicht zur Verfügung hast, male dir einen Kreis mit 20 cm Durchmesser auf ein Blatt Backpapier, schneide es aus und lege es als Schablone zum Schneiden auf. Aus dem restlichen Biskuit kleine Würfel von ca. 1 cm schneiden, die du später zum Auflegen als Dekoration benötigst.

1. Den ersten Boden auf einen Tortenteller legen und mit Zitronensirup gleichmäßig auf dem gesamten Boden verteilt tränken. Dosiere ihn allerdings vorsichtig, wenn du es nicht zu süß magst! Den getränkten Tortenboden üppig mit der Crema Diplomatica befüllen. Du solltest etwas mehr als die Hälfte der Creme für die obere Schicht und den Rand übrig lassen! Den zweiten Boden auflegen und ebenfalls üppig mit der Crema Diplomatica befüllen. Behalte dir ein paar Esslöffel der Creme als Rest für später, stelle sie dazu abgedeckt in den Kühlschrank. Lege Tortenrandfolie, oder Backpapier ringsherum um die Torte und spanne sie in einen Tortenring, damit sie ihre Form behält, da die Creme unter Umständen noch sehr weich ist und an den Seiten herausgedrückt wird. Aber keine Sorge, die Torte wird nach der Kühlung fester. Lasse die Torte daher unbedingt für min. 2-3 Stunden (oder über Nacht) abgedeckt im Kühlschrank stehen.

2. Die gekühlte Torte aus dem Kühlschrank holen, den Rand vollständig mit Creme bestreichen und auf der oberen Schicht den Rest zu einer Kuppel verteilen. Anschließend die Biskuitwürfel ringsherum auf der gesamten Torte verteilen. Durch die Creme bleiben sie wunderbar daran kleben.

3. Zum Schluss vor dem Servieren mit etwas Puderzucker bestäuben und genießen!

Die Torte nach Belieben zusätzlich mit frischen Erdbeeren garnieren.


Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Nachbacken!

Wenn du das Rezept ausprobiert, verlinke mich gerne über Instagram und lasse mich wissen, wie es dir schmeckt…

Ich freue mich sehr darauf, deine Torte zu sehen!

Alles Liebe,
Julia

Die Torte schmeckt am besten, wenn sie über Nacht im Kühlschrank durchgezogen ist.
Gekühlt hält sie sich für etwa 4 Tage frisch.

Aus dem restlichen Zitronensirup, den du im Kühlschrank aufbewahren solltest, kannst du wunderbar eigene Limonade herstellen, indem du etwa 1-2 TL davon in ein Glas Sprudelwasser verrührst.

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